Creator vs. Profi: Warum Firmen oft nicht wissen, was sie wirklich einkaufen
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Creator vs. Profi: Warum Firmen oft nicht wissen, was sie wirklich einkaufen

Creator vs. Profi: Warum Firmen oft nicht wissen, was sie wirklich einkaufen

Ein kritischer Blick auf Qualität, Expertise – und eine Branche, die sich gerade neu erfindet.


Einleitung: Eine Branche im Wandel – und ein wachsendes Missverständnis

Es war nie so einfach, Content zu produzieren wie heute. Ein Smartphone, ein Clip, zwei Effekte, ein kurzer Trend – und schon liegt ein „Social Media Content Piece“ im Feed.

Viele Creator erreichen mit dieser Leichtigkeit beeindruckende Reichweiten. Und genauso leicht passiert nun etwas anderes:

Immer mehr Firmen buchen genau solche Creator, oft ohne zu verstehen, was sie da eigentlich einkaufen.

Denn Reichweite und professionelle Videoproduktion haben zwar Berührungspunkte – aber sie sind nicht dasselbe.

Und dieses Missverständnis führt zu Inhalten, die der Marke eher schaden als nutzen.

 

In diesem Artikel geht es nicht darum, Creator schlechtzureden.

Viele machen großartige Arbeit.

Es geht darum, wie gefährlich es ist, Professionalität und Reichweite miteinander zu verwechseln.

 

 

1. Der Irrglaube: „Viele Follower = viel Kompetenz“

In zahlreichen Unternehmen passiert aktuell Folgendes:

  • Jemand hat Follower.

  • Jemand hat ein Smartphone.

  • Vielleicht sogar eine Trend-Affinität.

  • Und plötzlich ist diese Person „Social Media Experte“.

Das Problem:

Follower sagen etwas über Unterhaltung aus – nicht über fachliche Qualität.

Sie belegen nicht:

  • Wissen über Bildkomposition

  • Tonführung

  • Lichtsetzung

  • Schnittstrukturen

  • Dramaturgie

  • Interviewtechnik

  • Timing im Schnitt

  • Markenverständnis (CD / CI)

  • visuelles Storytelling

  • oder professionelle Postproduktion

 

Reichweite ist kein Diplom.

Man kann sich im Netz schnell Gehör verschaffen – aber nicht automatisch Expertise.

 

 

2. Firmen fehlt oft das Fachwissen – und dadurch die Fähigkeit, Qualität zu erkennen

Viele Entscheider in Unternehmen sehen den Unterschied nicht einmal. Nicht, weil sie es nicht könnten – sondern weil ihnen oft das Hintergrundwissen fehlt.

 

Sie bewerten Content oft ausschließlich nach Metriken:

  • Klicks

  • Likes

  • Watchtime

  • virale Effekte

 

Aber nicht nach:

  • Bild- und Tonqualität

  • ästhetischer Wirkung

  • Markeneignung

  • Storytelling

  • Kohärenz

  • oder langfristiger Relevanz

Die Entscheidung basiert auf Zahlen – zu oft nicht auf Verständnis. Und wer nicht weiß, wie professioneller Content aussieht, erkennt unprofessionellen Content oft auch nicht.

 

 

3. Der Qualitätsabfall: Wenn Creator Firmen-Content produzieren

Was entsteht, wenn Firmen ungefiltert auf Creator ohne jedes Fachwissen im Bereich Video zurückgreifen?

Content der neben der Markenbotschaft oft genug noch ein paar "Boni" enthält:

  • unsaubere Kameraarbeit

  • fehlende Setgestaltung

  • schlechtes Audio

  • unruhige Bewegungen

  • unpassende Perspektiven

  • falsche Formate

  • mangelnde Bildtiefe

  • fehlendes Licht oder falsches Licht

  • CI-Verstöße (Farben, Fonts, Bildsprache)

  • unstrukturiertes Storytelling

  • unruhige Schnitte ohne dramaturgische Funktion

  • fremdschämende Moderationen

  • mangelnder roter Faden

  • fehlende Markenbotschaft

Kurz:

Content, der unterhaltend sein will, aber nicht unbedingt markenfähig ist.

Und manche Unternehmen empfinden das sogar als „frisch“ oder „jung“, weil sie die Fehler gar nicht erkennen.

 

4. Das Publikum spaltet sich – und Firmen merken es oft nicht

Der vielleicht gefährlichste Teil dieser Entwicklung:

Die Wirkung unterscheidet sich stark je nach Zielgruppe.

 

A) Jüngere Zielgruppen (ohne Medienkompetenz)

 

  • sehen nur den Trend

  • achten weniger auf Qualität

  • akzeptieren „handgemacht“

  • Fehler in Typografie und einfachster Grammatik werden ignoriert
  • stören sich nicht an Tonproblemen

  • sehen Handyvideos als normal

 

B) Ältere / professionellere Zielgruppen

 

  • sehen sofort, dass etwas nicht stimmt

  • bemerken schlechte Abläufe, peinliche Moderationen, Bildchaos

  • nehmen dadurch eine Marke weniger ernst

  • empfinden den Content als „billig“

  • zweifeln nicht zuletzt auch an der Professionalität des Unternehmens

 

Und das ist gefährlich:

Markenvertrauen wird durch Content beeinflusst – ob Firmen das wollen oder nicht.

Das komplette Thema wäre irrelevant, wenn nur noch eine Zielgruppe am Start wäre, die all diese Kritikpunkte im Produkt nicht mitbekommt oder die abgelieferte Arbeit mit den gleichen Augen sieht, wie der Creator der sie erstellt hat.

In dieser Situation sind wir aber glücklicherweise noch nicht: Es gibt sehr wohl noch genug Nutzer und Medienkonsumenten, die diese Unzulänglichkeiten erkennen und sich daran stören. Und es sind nicht wenige!

Im Gegenteil: Es wäre einfach ignorant und unprofessionell, all jene zu ignorieren.

 

5. Wo Creator trotzdem wertvoll sind

 

Ganz wichtig:

Creator sind nicht das Problem.

Sie sind ein wichtiger Teil der modernen Kommunikationswelt.

Sie bringen:

 

  • Tempo

  • Trends

  • Plattformverständnis

  • lockere Sprache

  • Nähe zur Zielgruppe

  • situative Kreativität

 

Aber:

Sie ersetzen nicht das professionelle Handwerk einer Videoproduktion.

Das Beste entsteht, wenn beide zusammenarbeiten:

 

  • Creator liefern Authentizität

  • professionelle Produktionen liefern Qualität und Markensicherheit

 

Erst dann wird Content wirksam – und nicht peinlich.

 

6. Die Lösung: Mehr Bewusstsein – nicht mehr Budget

 

Firmen müssen nicht mehr ausgeben. Sie müssen nur wissen, worauf sie achten sollten:

 

  • klare Bildgestaltung

  • konsistentes Licht

  • ruhiger Ton ohne Hall

  • erkennbarer Storybogen

  • sichtbare CI

  • sauberer Schnitt

  • relevante Inhalte statt Trend-Hopping

  • professionelle Moderation

  • Respekt für die eigene Marke und den Adressaten

 

Wer das versteht, erkennt sofort, wann Creator eine Bereicherung sind – und wann professionelle Unterstützung notwendig ist.

 

7. Fazit: Reichweite kann Türen öffnen – aber Professionalität hält sie offen

 

Es ist völlig okay, wenn Firmen mit Creator arbeiten. Aber es ist gefährlich, wenn sie glauben, dass das automatisch professionelle Videoproduktion ersetzt.

 

Reichweite bringt Menschen rein.

Qualität lässt sie bleiben.

Und Professionalität sorgt dafür, dass sie wiederkommen.

 

Das sollten Unternehmen im Jahr 2026 wieder stärker lernen – für die eigene Marke und für ihre Glaubwürdigkeit.

 

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Mit besten Grüßen

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